Psychologie

Die Kunst sich in Geduld zu fassen

Warten ….

Wir haben oft ein klare Meinung: Warten ist doof. Kaum stehen mehr Kunden an, als das Förderband der Kasse lang ist, scharren viele bereits mit den Füßen und schauen sich genervt nach einer zusätzlichen Kassiererin um (Achtung: Stereotyp, weiblich identifizierter Job).  Manchmal wird der Unmut laut geäußert und, wenn vorhanden, eine Klingel geläutet. Schlimm, schlimm, so viele gestresste Menschen ohne Zeit. Und ohne Muße.

Ich lerne gerade Fliegen. Aber eigentlich lerne ich gleichzeitig andere sinnvolle Dinge, zum Beispiel das Warten.  Ich wollte schon lange wieder meine Fähigkeit zu Warten verbessern. Und sie ist verbesserungswürdig, schließlich lebe ich in einer hektischen Metropole. Und ich lasse mich gerne von der Ruhelosigkeit des Alltags anstecken. Derzeit warte ich seit zwei regennassen und windigen Tagen auf besseres Wetter. Das Gleitschirmfliegen zeigt mir wie wunderbar klein und hilflos wir Menschen sind und wie mächtig die Naturgewalten. Das war sicherlich eine erste gute Lektion in Demut. Das Warten auf gute Flugbedingungen ist eine weitere Lektion. Ein Auftrag des Universums an mich. Ich nehme ihn gerne an, denn ich halte die Kunst sich in Geduld zu üben für wesentlich. Jede freie Zeit kann man zum mentalen Training nutzen. Jede Pause wird dann eine Lerneinheit zur Etablierung innerer Ruhe. Ich halte dies für eine wichtige Voraussetzung seine Emotionen zu regulieren und damit langfristig seine Gesundheit und sein Wohlbefinden zu verbessern. Wer innere Ruhe und Gelassenheit konzentriert herstellen kann in Situationen, in denen andere vor innerer Anspannung immer gereizter und fahriger werden, nun ja, ich brauche wohl nicht weiter zu erklären wie wertvoll ein solcher Grad an Selbstregulation sein kann.

Keep calm and carry on.

Gleitschirmflug vom Tegelberg von www.fliegen-ist.de

Autor

... ich arbeite mit Klient*innen, Paaren und Gruppen, ich gebe Seminare und Workshops. Anfragen gerne per E-Mail an kontakt [ät] bameier.de