Psychologie

Das Leben als Abenteuer

Ich bewundere Menschen die auf große Reisen gehen, die Expeditionen in andere Erdteile unternehmen und dort Neues erleben. Für mich beginnt das Abenteuer bereits bei der Planung. Die Vorbereitung auf eine Reise empfinde ich als spannend. Selbst eine kleine Stippvisite von einigen Tagen Dauer kann ich bereits im Vorfeld genießen, wenn ich meinen Koffer packe und mir überlege, was ich mitnehmen werde. In diesem Beitrag möchte ich herausstellen, dass man viele Ziele im Leben als Projekte oder Expeditionen begreifen kann und sich die großen Abenteurer gut als Vorbilder eignen, die einem zeigen können, wie man Ziele erfolgreich erreicht.

Reinhold Messner ist ein Alpinist für den die Besteigung eines Berges ohne zusätzlichen Sauerstoff keine Unmöglichkeit, sondern ein erstrebenswertes Projekt darstellte. Somit war er der erste Mensch, der zusammen mit Peter Habeler 1978 den Mount Everest bestieg. Eine bekannte Geschichte, die sogar Nichtalpinisten fasziniert. Die höchsten Berge der Welt schienen es ihm angetan zu haben, letztlich nahm er sich alle Achttausender vor. Aber auch die Polargebiete und Wüsten waren vor ihm nicht sicher. Dass bis heute ein Abenteurer in ihm steckt, sieht man auch an seiner Lebensweise als Burgherr. Ein anderer Prototyp des Abenteurers ist sicherlich der Astronaut Alexander Gerst, dessen Tweets von der Raumstation ISS den Weltraum in unser Mobiltelefon brachten. Ich kann verstehen, warum meine Ex-Kollegen vom DLR in Hamburg gerade ihn für eine solche Mission ausgewählt haben. Abenteurer sind keine Hasardeure. Ganz im Gegenteil.

Sie sind

  • begeisterungsfähig, also bereit für ihre Träume ihr Bestes zu geben und an Grenzen zu gehen,
  • mutig, aber nicht verantwortungslos, und
  • lernwillig, sie lieben es Experten zu werden, also Dingen auf den Grund zu gehen und sie genau zu planen.

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Es geht nicht nur um ein einzelnes Projekt oder um eine einzige Expedition. Vielmehr gehen solche Menschen von einem Ziel zum nächsten und ich bin sehr sicher, dass wir beispielsweise von Reinhold Messner bald wieder hören werden, weil er bestimmt gerade sein nächstes Projekt verfolgt. Was kann ich mir von diesen Menschen abschauen? Nun, nicht nur die Lust am Leben, aber allein dies ist schon einen Blog-Beitrag wert. Sondern wie ich finde, wie man an Dinge herangehen sollte. Nämlich wie an eine Himalaya-Expedition.

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Ich muss mich ganz und gar für dieses Projekt entscheiden, ein bisschen Himalaya-Expedition geht einfach nicht. Man übernimmt die Verantwortung für sein Handeln und ist bereit kalkulierte Risiken einzugehen. Das Projekt hat die höchste Priorität, alles andere wird danach ausgerichtet. Nichts wird dem Zufall überlassen. Es wird ein konkreter Zeitplan gemacht. Es werden Teilschritte formuliert, Kosten kalkuliert und Experten mit ins Boot geholt. Ich kann einem Projekt nur einen hohen Stellenwert zuschreiben, wenn ich voll und ganz dahinter stehe, wenn es mit meinen Werten und Zielen übereinstimmt. Dann ist es mir nicht nur wichtig, sondern packt mich auch emotional. Dann kann ich begeistert sein und mich motivieren und antreiben, auch wenn es anstrengend wird. Sonst werde ich dazu neigen, mich als Opfer der Umstände zu sehen und anderen die Verantwortung geben. Dann verliere ich Kontrolle und büße Selbstwirksamkeit ein. Und das ist auch emotional schlecht, da es zu Frustration führt.

 

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